Der Heimatverein Frömern

Kurzvorstellung des Heimatvereins Frömern

 

„Unser Dorf soll schöner werden“ – Unter diesem Motto gab es über Jahrzehnte einen mit Siegprämien dotierten Dorfwettbewerb in NRW. So haben es auch diejenigen in Frömern aktiv vorangetrieben, die am 12.09.1984 den Heimatverein Frömern gründeten. Unter dem Dach des Westfälischen Heimatbundes sind folgende Ziele des Frömerner Heimatvereins formuliert worden und haben auch heute weiterhin Gültigkeit:

· Förderung der Heimatkunde und der Heimatpflege

· Überliefertes und Neues sinnvoll vereinen, pflegen und weiterentwickeln

· Kenntnis der Heimat und deren Geschichte erweitern und vertiefen

· Verbundenheit mit dem Dorf und den hier lebenden Menschen herstellen

· Verantwortung für die Heimat erleben und übernehmen

Hierzu tragen Vorträge, Ausstellungen, Wanderungen und Umweltmaßnahmen bei. Zudem sind inzwischen viele Beiträge auch schriftlich verfasst und in Buch- und Schriftform verfügbar. Der Arbeitsbereich des Vereins umfasst das Gebiet des Ortsteils Frömern und der dazu gehörenden Umgebung. Mit den weiteren Vereinen in Frömern, den Gruppen der Gemeinde und der Feuerwehr kommen wir uns nicht „ins Gehege“, ergänzen und unterstützen uns nach Möglichkeit gegenseitig.

Durch die im Dorf vorhandenen und häufig besuchten Ziele, wie der Hof Sümmermann, das Landgasthaus Püttmann, der alte Bahnhof mit dem Atelier Juvenile und die umliegende Wald- und Feldflur ist Frömern inzwischen ein Magnet für viele Gäste. Auch diese möchten wir gern ein Stück in unsere Geschichte und Wissenswertes über unser Dorf mitnehmen. Auf dem Hof Sümmermann sind wir mit einer kleinen Ausstellung zur Frömerner Geschichte auf der Korndeele zu Gast.

 

Hof Schulze-Oben – heute Kesseborn

Mitglieder

Dokumente

Fotos

Wanderungen

 
 
 
Erläuterung zum Logo des Heimatvereins Frömern

Das Logo des Heimatvereins wurde in 2003 zum 1.Mai erstmals am Maibaum des Dorfes gezeigt und aufgehängt. Alle dörflichen Gruppen, Berufe, Kirche, Feuerwehr und Vereine sollten erkennbar und sichtbar werden. Verwendet werden die Farben rot, weiß (silber) und grün, wie auch in der NRW-Flagge zu sehen. Die gold-gelben, umlaufenden Ähren beschreiben die Lage Frömerns, durch Getreidefelder eingerahmt. Zudem erinnern die Ähren an ehemalige DM- bzw. Pfennig-Münzen und belegen, dass Frömern uns etwas wert ist. Das rot-weiße Rautenfeld lehnt an den märkischen Schachtbalken an. Dieser ist perspektivisch auf die Spitze gestellt. Frömern war schon immer ein wenig anders. Das westfälische Pferd in der Mitte ist Symbol für unsere landwirtschaftliche Herkunft und steht auch für die Bedeutung des Reitsports in Frömern und im Umfeld des Dorfes.

Entwurf und Ausführung Heinrich Lange

Sparziergänge durch Frömerns Vergangenheit

Marie-Luise Frese-Strathoff

„Die Gegend umher ist fruchtbar und findet sich hieselbst nicht nur gute Länderey, sondern auch nötig Gehölz und gemeine Weide für das Vieh.“ schrieb im Jahr 1757 der Westfälische Historiker Diederich von Steinen, der berühmteste Sohn des Kirchspieldorfes Frömern. Die Gegend hieselbst ist der Nordhang des Haarstrangs, eines von Büren bei Paderborn bis nach Dortmund verlaufenden Höhenzugs. In den Steinbrüchen von Frömern lassen sich 90 – 100 Millionen Jahre Erdgeschichte ablesen. Ein Findling ist mit Gletschereis aus Skandinavien herantransportiert worden.

In der Gegend hieselbst waren die Brukterer ansässig. Zwei römische Münzen der Kaiser Hadrian 117-138 n.Chr. und Antonius Pius 138-161 n.Chr. könnten ein Beleg sein, dass auch die Römer in Frömern über den Haarstrang zum Blei ins Sauerland gezogen sind.

„In dem Dorfe Frömern, im Hofe des Oberschulzen, befindet sich eine vortreffliche Brunnenquelle, die der Kesseborn heißt, entweder weil man bei Anfang der Einführung des Christentums in dieser Gegend die Menschen in demselben taufte oder wenigstens das Wasser zur Taufe aus demselben holte. Daher sagt man noch jetzt in der dasigen Gegend, wenn ein Kind getauft werden soll: „Das Kind wird gekerstet“, d.h. gechristet oder zum Christen gemacht.“

Ob die Menschen in Frömern so ihre ersten christlichen Erfahrungen machten, wie es im Buch „Sagen vom Hellweg“ von Helmut und Gerda Palme steht, ist ungewiss.Ein sicheres Zeichen christlichen Lebens in Frömern ist die um 1170 gebaute, Johannes dem Täufer geweihte Kirche, für das Kirchspiel Frömern, Kessebüren und Ostbüren im Herzogtum Sachsen z.Zt. Heinrich des Löwen.

Die Kirche steht nicht umsonst im „Oberdorf“. Die um diese Zeit erbauten romanischen Kirchen wurden erhöht erbaut, siehe Dellwig und Bausenhagen. Der Kirch- und Wehrturm wurde in Krisenzeiten als Lagerraum für die nötigste Versorgung zum Überleben benutzt. Der Kirchhof war nicht nur Begräbnisstätte, sondern auch Ort für Feste, Handel, Gemüsegarten und ein wenig Viehhaltung.

Frömern gehört zu den ersten Orten der Reformation in Westfalen. Heinrich von Steinen, Mönch im Kloster Scheda, zuständig für die Seelsorge im Kirchspiel Frömern und die Kirche in Lünern, führte am 1. Adventsonntag 1545 die Reformation in Frömern ein. Sein Nachfahre Diedrich von Steinen führte dies auf eine Begegnung mit Melanchthon während dessen Westfalenreise zurück.

Johann Diederich von Steinen, Generalinspektor der Grafschaft Mark, war der sechste Pfarrer von Steinen im Kirchspiel Frömern, als er seine Westfälische Geschichte herausgab. Er war auch ein eifriger Sammler von Archivarien, die er im Pfarrhaus von Frömern lagerte. Er sollte es nicht mehr erleben, dass diese Sammlung, und das Dorf Frömern im 7-jährigen Krieg 1761, zwei Jahre nach seinem Tod, Raub der Flammen wurde. Der siebte und letzte von Steinen, Franz Ernst gibt dazu einen erschütternden Bericht ab

Es sollte mehr als hundert Jahre dauern, bis sich das Dorf wieder erholt hatte. Die nur notdürftig wieder erstellte Kirche erhielt 1876 ein neugotisches Kirchenschiff. Nur der romanische Turm blieb erhalten.

Um Geschichte und Geschehen vor und nach dem verheerenden Brand von 1761 aufzudecken und bekannt zu machen, lädt der Heimatverein Mitglieder, Gäste und auch vortreffliche Kenner der einzelnen Themen zu heimatkundlichen Spaziergängen durch das Dorf ein. Weitere Themen stammen aus Herbstwanderungen, Vorträgen und Aufschreibungen.

 

Haus Kampmann und Kirche